ORTUNG XI. – Teilhabe in der Kunst
Falten und Fädeln für ein großes Ganzes
Anika Billerbeck
Die Idee, an der „Ortung“ in Schwabach teilzunehmen war schon lange ein Wunsch von Honorata Martinus. In ihren Augen ist es wichtig, dass die Inklusion überall ankommt auch in der Kunst- und Kulturszene. Die Kulturelle Teilhabe, die seit 2009 durch die Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention gefordert wird muss auch wirklich gelebt werden.
Auch wenn die Idee, der Teilnahme, Anfangs nicht bei allen Klienten der OBA (Offenen Behindertenarbeit) auf großen Anklang stieß waren sie schnell überzeugt, dass die 1.000 Kraniche ein tolles Projekt werden würde. Die Kulturamtsleiterin Sandra Hoffmann-Rivero war begeistert von der Bewerbung der Lebenshilfe für die Ortung und das steckte alle an.
Zuerst falteten „nur“ Teilnehmer der OBA-Kurse, doch mit der Zeit steckte das Origami-Fieber auch andere Menschen in der Lebenshilfe an.
Die Beschreibung im offiziellen Ortung-Katalog meint: „Die in gemeinsamer Arbeit entstandenen goldenen Kraniche sind wie wir Menschen. Vom Prinzip her gleich, aber doch jeweils absolut individuell und einzigartig.“
Das war auch das Ziel von Honorata Martinus: „Wir wollten nicht arbeiten wie Roboter.“ Sondern jeder sollte so gut er es konnte seine Kraniche für das Gesamtkunstwerk beisteuern. Je nachdem, welche Einschränkungen die Künstler/innen haben, war die Mithilfe eines Assistenten erforderlich.
Bei der offiziellen Vernissage der Ortung konnte man dieses Wir-Gefühl spüren, der Stolz, den die Künstler verspürten, als die Besucher an ihrem Kunstwerk stehenblieben.
Honorata Martinus meint, die Teilnahme an der Ortung habe die Menschen, die mitgemacht haben, verändert. Sie könnten besser ihre Wünsche äußern und würden auch mehr Mut spüren.