In vier Tagen durch die Stadt der Liebe
Text: Annika Svitil, Bilder: OBA
Vier Tage, ein Bus für 46 Personen und wir – 16 reiselustige OBAler. So ganz begeistert waren wir nicht, als wir um 4.30 Uhr in Allersberg auf den Beginn unserer Reise in die französische Hauptstadt warteten. Doch das änderte sich schnell – Gepäck im Kofferraum, Plätze besetzt, Nackenkissen in Form gebracht und auf ging es ins 760 Kilometer entfernte Paris. Es wurde nochmal geschlafen, gelesen, Musik gehört, erzählt und überlegt, wer mit wem in ein Zimmer kommt – Zeit genug hatten wir auf der Fahrt. Nach elf Stunden stiegen wir aus und bezogen das Hilton Hotel am Flughafen. Große Aufregung, großes Auspacken und natürlich das schick machen für das Abendessen folgten. Müde und nach drei Gängen zugegebenermaßen auch gut satt gegessen legten wir einen Verdauungsspaziergang ein. Immerhin saßen wir den ganzen Tag nur und der interessante Flughafen „Charles de Gaulle“ lag direkt vor unseren neugierigen Nasen. Wer will keine Flugzeuge beobachten?
Der erste richtige Tag in Paris startete direkt um 8.30 Uhr mit viel Sonnenschein. In der Stadt angekommen gesellte sich unser erster Stadtführer zu uns, der schon viele Jahre in Paris lebt und einiges zu erzählen hatte. Er berichtete uns viel über das Wohnen in Paris, das Essen und die Mentalität der Franzosen. Mit ihm fuhren wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten entlang: „Jardin du Luxembourg“, „Champs-Elysées“, Triumphbogen, Oper, die Bibliothek und vieles mehr. Ein Highlight war dabei natürlich der Eiffelturm – aber nicht nur hier legten wir Fotostopps ein und grinsten in die Kamera. Die wohl aufregendsten Fotos entstanden über den Dächern der Stadt auf der Aussichtsplattform des „Montparnasse-Turms“. Denn von hier konnten wir alles, was wir von unten schon gesehen hatten, von oben aus einem ganz anderen Winkel kennenlernen. Der Aufstieg in die 60 Stockwerke hat sich wirklich gelohnt – nagut: Wir mussten nur die letzten paar Stockwerke selbst gehen, davor ging‘s ganz schnell mit dem Aufzug nach oben. Wieder auf dem Pariser Boden angekommen, setzte uns der Bus zum Tagesabschluss an der Seine für eine Bootstour ab. Hier schipperten wir eine Stunde lang den berühmten Pariser Fluss auf uns ab und konnten noch einmal vom Wasser aus die Stadt bewundern. Unser zweiter Tag ging nach einem weiteren leckeren Abendessen zu Ende. Kaputt von unserem Ausflug und der Hitze fielen wir ins Bett.
Auch an unserem nächsten Paristag hatten wir wundervolles Wetter. Und wieder mussten wir nicht alleine im Bus den Tag bestreiten: Unser Stadtführer war erneut ein deutscher Wahl-Pariser. Diesmal erkundeten wir die Stadt viel zu Fuß. Gestartete sind wir auf der Seine-Insel „Ile de la Cité“. Die Binneninsel ist der älteste Teil von Paris und auch das historische Herz. Hier steht „Notre Dame“, das wir wegen des Brandes vor wenigen Jahren nur von außen und mit Gerüst besichtigen konnte. Trotzdem war es sehr eindrucksvoll und die Plakate entlang der Bauzäune berichteten über das Unglück und die einzelnen Restaurierungsschritte. Weiter ging es zum Shopping. Die berühmte „Galerie Lafayette“ stand auf dem Plan und unsere Kreditkarten waren bereit zu glühen. Vielleicht nicht ganz – aber für kleine Souvenirs hat es gereicht und der Ausblick von der Dachterrasse aus war einmalig und komplett kostenlos. Weiter ging die Fahrt zum Künstlervierter „Montmartre“: Alte putzige Häuser, süße Geschäfte und Cafés und die berühmte Kirche „Sacre-Coeur“ warteten auf uns. Doch um nach oben zur übersetzt weißen Kirche zu kommen, mussten wir einige Stufen laufen – es gab aber sogar eine Bahn. In unserer freien Zeit gingen wir in die Kirche, kauften ein paar Postkarten und eine kalte Cola, denn es war wirklich sehr warm. Zufrieden fuhren wir mit unseren Errungenschaften zurück ins Hotel. Dann war leider schon wieder packen angesagt! Doch bevor es wieder nach Hause ging: ein letztes leckeres Abendessen mit der traditionellen Nachspeise „Tarte Tartin“.
Die große Heimreise stand an! Doch diesmal mussten wir nicht elf Stunden am Stück im Bus fahren – Reims, die Hauptstadt des Champagners, stand noch auf dem Plan. Das ließen wir uns nicht entgehen, auch wenn es etwas zuzog. Weil wir nicht viel Zeit hatten, ließen wir das Champagner-Schlürfen allerdings aus. Stattdessen besuchten wir die historische Kirche, die ebenfalls Notre Dame heißt. Danach bummelten wir durch die Stadt und stärkten uns für die bevorstehende Weiterfahrt.
Nach vier Tagen mit unseren Mitreisenden hatten wir schon richtige Freundschaften geschlossen und kamen bei unseren Pausen auf dem Rastplatz immer richtig ins Gespräch. Am meisten haben wir allerdings unseren Busfahrer Sascha ins Herz geschlossen, der immer geduldig auf uns wartete, auf uns Rücksicht nahm und trotz des wilden Pariser Stadtverkehrs entspannt blieb. Kein Wunder, dass wir am späten Abend nicht unbedingt in Allersberg aussteigen wollten. Ein paar mehr Tage Paris wären auch schön gewesen 😉