Engagement für die Zukunft
Nur mit Hilfe vieler ehrenamtlicher Mitarbeiter*innen ist es möglich, ein buntes, vielfältiges und inklusives Programm anzubieten. Hier sind Siegfried Kremp (links), Jessica Doktorowski (Mitte) und Moritz Lang (rechts) in Berlin, um die Hauptstadt kennenzulernen und das Großstadtflair zu genießen.
Bild: OBA
Am 05.12. findet jährlich der Internationale Tag des Ehrenamtes statt. Anstatt, wie in den letzten Jahren, eine Person vorzustellen, die die Arbeit bei der Offenen Behindertenarbeit (OBA) und dem Familienunterstützendem Dienst (FuD) erst zu dem macht, was sie ist, soll in diesem Jahr die Perspektive durch ein Ehrenamt im Vordergrund stehen.
Eine ehrenamtliche Tätigkeit bietet u.a. die Möglichkeit, verschiedene Beschäftigungsfelder im Hinblick auf die eigene spätere Berufstätigkeit zu testen. Jeder Mensch muss für sich selbst beurteilen, ob, wie und in welchem Ausmaß er sich für andere engagieren will und kann. Eine Möglichkeit, wie man sich ehrenamtlich engagieren könnte, bietet die OBA/FuD der Lebenshilfe Schwabach-Roth. e.V.
Um die Möglichkeiten bei der OBA/FuD besser kennenzulernen, wurde Frau Honorata Martinus, Leiterin der Einrichtung, interviewt:
Warum soll man sich bei der OBA/FuD der Lebenshilfe Schwabach-Roth. e.V. ehrenamtlich engagieren?
Engagement für Menschen mit Beeinträchtigung ist ein Ausdruck von Menschlichkeit. Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen sind ein wichtiger Teil der OBA und des FuD! Ohne sie, gäbe es die Angebote nicht, es würde eine große Versorgungslücke entstehen.
Etwas Sinnhaftes zu tun ist ein menschliches Grundbedürfnis und ehrenamtliche Tätigkeit schafft Sinn. Es ist ein gutes Gefühl etwas für Menschen zu tun und die Welt v.a. für andere Menschen ein Stück besser zu machen.
Ehrenamtliches Engagement bei der OBA/FuD trägt auch zum Erwerb von Kompetenzen bei, die beruflich von Vorteil sein können. Man knüpft ständig neue Kontakte und ist mit sympathischen Menschen zusammen.
Man betreut Menschen und gestaltet maßgeblich deren Alltag mit. Die Einsatzzeiten unter der Woche oder am Wochenende sind flexibel. Die Einsätze werden über eine Aufwandsentschädigung vergütet.
Die OBA/FuD ist auch ein Betätigungsfeld für Rentnerinnen und Rentner nach der Phase der Berufstätigkeit und hilft aktiv zu bleiben.
Ehrenamtliche können sich auch neben Schule, Studium oder Beruf sozial engagieren.
Wie ist die OBA und der FuD der Lebenshilfe Schwabach-Roth e.V. aufgebaut?
Die OBA ist eine Einrichtung der Lebenshilfe Schwabach-Roth e.V. Zusammen mit einer Verwaltungskraft und der Leitung (Dipl.-Sozialpädagogin) sind wir die zwei festangestellten Personen. 128 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen sind in den Bereichen OBA und FuD tätig.
Welche Aufgaben können bei der OBA/FuD übernommen werden?
Im vielseitigen Angebot sind ehrenamtliche Mitarbeiter*innen immer herzlich willkommen.
Sie können bei Tagesausflügen, Urlaubsfahrten, Gruppenangeboten etc. als:
- Begleiter*innen für Freizeitangebote und Reisen,
- Kursleiter*innen / Assistenten für unseren Freizeit- und Bildungsbereich (VHS/OBA), oder
- Einzelbetreuer*innen für den FuD
tätig werden.
Arbeitet man mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen?
Sie können Kinder, Jugendliche oder Erwachsene mit Behinderung im Rahmen des Familienunterstützenden Dienstes und der OBA betreuen.
Die Lebenshilfe Schwabach-Roth e.V. hat für die Winterzeit noch eine zusätzliche Möglichkeit für die Ehrenamtlichen geschaffen, sich zu engagieren – unabhängig von den regulären Einsatzorten: Als Helfer in der Interdisziplinären Heilpädagogischen Tagesstätte (IHPT) und in den Wohneinrichtungen können ehrenamtliche Kräfte das reguläre Personal in den Wintermonaten unterstützen. Aus den Erfahrungen der letzten beiden Winter hat die Lebenshilfe gelernt und will für eine gute Betreuung in den Einrichtungen sorgen, auch wenn das angestammte Personal krankheitsbedingt ausfällt. Die ehrenamtlichen Kräfte haben sich sozusagen zu einer „Sonder-Einheit“ zusammengefunden und unterstützen, wo Personalnot ist.
Hier ist es wichtig, dass die Pädagogischen Fachkräfte nicht ersetzt werden, sondern die Helfer dem Personal unter die Arme greift: In der IHPT Bücher vorlesen, mit Kindern spielen oder im Wohnheim bei der Essenszubereitung und der Wochenendgestaltung unterstützen.
Werden die Mitarbeitenden auch für die Einsätze geschult?
Die Schulungen der ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen sind in der Förderrichtlinie Regionale „Offene Behindertenarbeit“ des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales und der bayerischen Bezirke festgelegt.
Dank der Stiftung der Lebenshilfe Schwabach-Roth e.V. bietet die OBA/FuD eine monatliche interne Fortbildungsmaßnahme an, um eine kontinuierliche und zielgerichtete Weiterentwicklung der Ehrenamtlichen zu gewährleisten.
Was müssen Ehrenamtliche für die Tätigkeit mitbringen?
- Das Verständnis, dass das Wohl und das Glück anderer während der Tätigkeit im Vordergrund stehen.
- Das Hintenanstellen eigener Bedürfnisse und Wünsche.
- Wertschätzung, Geduld, Hilfsbereitschaft und Empathie gegenüber Menschen mit Beeinträchtigung.
- Positive Grundeinstellung und Zuverlässigkeit.
- Begegnung der Teilnehmer*innen auf Augenhöhe.
Welche Schwierigkeiten könnten sich in der OBA/FuD ergeben?
Wo sich Menschen mit verschiedenen Eigenschaften, Interessen und Werten begegnen, gibt es auch Reibungspunkte. Es geht nicht darum, Konflikte zu verhindern, sondern vielmehr darum, eine Kultur der Konfliktlösung zu schaffen.
Eine konstruktive Lösung ist nur zu erreichen, wenn alle ein gemeinsames
Ziel haben, gemeinsam daran arbeiten und eine Lösung erreichen wollen. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit der Veränderung und Weiterentwicklung. Alle Ehrenamtlichen in der OBA vereint das Ziel, Menschen mit Behinderung inklusiv am Leben teilhaben zu lassen und dieses Ziel sollte für jeden, der für uns ehrenamtlich aktiv ist, im Vordergrund stehen.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wollen auch Sie ehrenamtlich für die Lebenshilfe Schwabach-Roth e.V. tätig werden?
Kontakt:
Honorata Martinus
Email: oba@lebenshilfe-schwabach-roth.de
Mobil: 0176 45530000
Threema-ID: BNEB6R9T