Freizeit Workshop der OBA

2. Freizeit-Workshop der OBA

Freizeit als wichtiger Bestandteil der Inklusion

Die Offene Behindertenarbeit (OBA) der Lebenshilfe Schwabach-Roth e.V. lud Anfang März zum 2. Freizeit-Workshop ein. Nach der Premiere im letzten Jahr und dem vollkommen umgestalteten Programmheft als Ergebnis des Workshops, war es das Ziel die Teilnehmer inhaltlich frei agieren zu lassen.

Rund 16 Menschen mit Behinderung kamen zu der Veranstaltung und waren bestens vorbereitet.

Frau Martinus, nun haben Sie schon das zweite Mal einen Workshop zum Thema „Freizeit“ veranstaltet – wie sind Sie auf die Idee gekommen, diesen Weg zu gehen?

Der Wunsch nach mehr Teilhabe und mehr Mitwirkung von Menschen mit Behinderung an der Gestaltung der OBA Aktivitäten war schon immer da.
Aus diesem Grund haben wir viele Stammtische als offene Treffs.
Dort findet ein niedrigschwelliger und regelmäßiger Austausch über Freizeitaktivitäten statt.

Von einem Workshop erhoffte ich mir noch mehr:
Es gibt die Möglichkeit sich gezielt im Vorfeld  Gedanken zu machen, ein paar Notizen zum Thema aufzuschreiben oder ein paar Urlaubsfreizeitfotos aus dem Reisekatalog oder der Zeitung auszuschneiden. Das war schon beim ersten Workshop überwältigend, welche Ideen hier kamen. Bestärkt hat mich, aber dann vor allem die Reaktion der Menschen auf das neue Programmheft: Die eigenen Vorschläge der Menschen mit Behinderung wurden umgesetzt und die damit zusammenhängende Anerkennung (nämlich seine eigene Idee in der Umsetzung zu sehen) macht die Teilnehmer stolz.

Während des Workshops ist das Engagement der Teilnehmer/innen deutlich zu spüren. In vier kleinen Gruppen werden neue Ideen überlegt, Input aus der Vorbereitung zusammengetragen. Dabei sind die Mitarbeiter nur als Helfer mit in den Gruppen eingeteilt, sie helfen beim Schreiben, oder wenn sich jemand nicht traut, seine Ideen vorzulesen. Inhaltlich halten sie sich komplett zurück. Erst als alle die Möglichkeit hatten ihre eigenen Ideen und Wünsche zu äußern besteht die Möglichkeit aus vielen Flyern, Ausschnitten und Ausdrucken noch weitere Ideen zusammenzusammeln.

Fragt man die Eltern der Teilnehmer, was die OBA und die Veranstaltungen für deren Kinder darstellt ist es immer die gleiche Antwort: „die OBA ist wie eine zweite Familie“

Die Klienten, „fühlen sich gut aufgehoben, da ist die OBA wie eine Heimat für sie, sie können mitgestalten und etwas erleben“ – Die Programmhefte sind fester Bestandteil für die Freizeitplanung und –gestaltung.

Doch was sind die Wünsche, die es im neuen Programmheft umzusetzen gilt? Vom Flug zum Mars bis zum Besuch eines Travestie-Theaters sind die Ideen breit gefächert. „Manche Sachen musste ich erst recherchieren, da ich gar nicht wusste, was das ist, z.B. die Physikalisch-Technische Bundesanstalt“ fasst Honorata Martinus die Ergebnisse zusammen. Neben einem Besuch eines Baumwipfelpfades, oder einer Kayakfahrt gibt es auch Wünsche nach Urlaubsreisen nach Süd-England oder auf Rügen.

Wer das Mathematikum in Gießen besuchen will ist vielleicht auch bei einer Mondlandung dabei, oder interessiert sich für noch neue fortlaufende Kurse in Yoga, Schwimmen, Theater und einem Chor. Manche Teilnehmer würden gerne ein Fußball-Länderspiel besuchen, andere „richtig“ mit Stäbchen essen lernen und Sushi-Essen gehen.

Nun gilt es das breitgefächerte Spektrum der Ideen zu filtern, auf die Umsetzbarkeit zu prüfen und im neuen Programmheft, das Ende Juni erscheinen wird umzusetzen.

Dabei gilt es, Verbesserungspotenzial zu erkennen und umzusetzen. Ein Prozess, der die OBA ständig beschäftigt. Der größte Schritt ist jedoch gemacht und gelungen: die Wünsche und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung werden gesehen und realisiert – maßgeblich ist der Dialog auf Augenhöhe, also Ausschreibungen, die verständlich sind aber auch eine partnerschaftliche Unterstützung durch Ehrenamtliche. Nur so ist eine inklusive Freizeitgestaltung möglich.

Auf Grund der derzeitigen Lage müssen natürlich alle Freizeitangebote der OBA pausieren, auch die lang ersehnte Reise mit dem Bernina Express ist davon betroffen.

Die Programmhefte und alle weiteren Informationen finden Sie auf www.oba-schwabach-roth.de